Werte Leute von den Dresdner Neuesten Nachrichten (DNN), sollten wir reden?
Okay, so ein fußballerischer Spieltag, beispielsweise in der 2. Liga, ist nicht einfach. Und sonntags schon gar nicht. Da muss alles noch schneller fertig werden, auch für den Montag dann – Spielbericht, Interviews, Analysen.
Letztsonntäglich hat Dynamo Dresden im Rudolf-Harbig-Stadion gespielt. Quasi fast fußläufig vor eurer Haustür. Zudem arbeitet eine mögliche Datenübermittlung via Internet bereits jenseits der Beta-Phase relativ zuverlässig.
Und dann das von euch …
Gut, die Headlines werden dann im Teaser von euch gewissermaßen korrigiert. Bisschen verwirrt erscheint das Ganze allerdings schon.
Aber vielleicht beim nächsten Mal einfach daran denken: Nicht schon zur Halbzeit fertig sein wollen mit der Spielendbetrachtung. Und ebenso den Jahreskalender – günstigstensfalls gespickt mit bis dato in Fußballstadien dieser Republik erspielten Resultaten – nicht aus den Augen lassen. Dann wird es auch richtiger. Besser?
“Eine sächsische Hooligangruppe terrorisiert Ausländer und Fußballfans“, teasert DER SPIEGEL inter alia in seiner Ausgabe vom 25. Februar dieses Jahres und blickt ganzseitig – mit großformatiger Bebilderung – auf die Faust des Ostens(FdO).
“Sie sahen sich als ‘disziplinierter Haufen von 50 Mann, der nicht besoffen, sondern motiviert die Bullen wegknallt’”, zitiert DER SPIEGEL eine ungenannte Quelle.
Aktuell erfährt die geneigte Leserin und der geneigte Leser im SPIEGEL-Artikel “Explosive Mischung“ so einiges. Neues?
Beispielsweise das kolportierte Gründungsdatum der FdO, den 20. April 2010 [MeyView.com, 23. August 2013].
Oder über die “Ausschreitungen im linken Leipziger Stadtteil Connewitz Anfang 2016“ (DER SPIEGEL) unter FdO-Beteiligung [MeyView.com, 15. Februar 2016].
Auch, dass die FdO während der EURO 2016 im französischen Lille – wie es DER SPIEGEL formuliert – Spuren hinterlässt [MeyView.com, 19. Juni 2016].
Ebenso vom SPIEGEL gestreift wird unter anderem die 2015’er Randale von Heidenau [MeyView.com, 30. August 2015].
“Seit nunmehr sieben Jahren verfolgen sächsische Ermittler die Umtriebe der rechtsextremen Gruppe. Bereits im Juli 2013 erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen mutmaßlich führende Köpfe, unter anderem wegen des Verdachts der Gründung einer kriminellen Vereinigung. Doch ein Prozessbeginn ist bis heute nicht angesetzt“, weiß DER SPIEGEL [MeyView.com, 15. Februar 2016].
Soviel nachrichtenmagazinliche Aktualität ist beileibe nicht immer gegeben.
“Hintergrundartikel haben das ganz wörtliche Ziel, über Hintergründe zu informieren. Meistens haben Hintergrundartikel durchaus einen aktuellen Anlass, versuchen aber ein Gesamtbild zu zeichnen, in das man den tagesaktuellen Aufhänger einordnen kann“ (Deutscher Medienverband).
Nun tagträumt MeyView.com mitnichten in der kühlen Märzensonne, Steffen Winter vom SPIEGEL – für besagten Artikel verantwortlich zeichnend – wäre bei seinen Gesamtbildrecherchen auf das kleine ElbsandsteinPolemik-Blog gestoßen und hätte herumgestöbert. Oder etwa gelesen. Beispielsweise über das “Verbot der Gruppe Faust des Ostens durch Ultras Dynamo“ im Rudolf-Harbig-Stadion (RHS) [MeyView.com, 10. Oktober 2012] beziehungsweise den Dresdner “szeneinternen Reinigungsprozess“ [MeyView.com, 18. November 2012].
“FdO-Hooligans im Fanblock von Dynamo Dresden“, ist unter der Bebilderung im aktuellen SPIEGEL zu lesen. Undatiert. Im Artikel unreflektiert. Quasi wie mit der Tastatur in Stein gemeißelt.
Der einen oder dem anderen mag es vielleicht bekannt vorkommen. Erdkundlich betrachtet. Und auch sonst. DER SPIEGEL spiegelt wider. Faktenreich. Mehr oder weniger. Geopolitisch. Städtebaulich. Fußballerisch. Politisch. Irgendwie.
“(…) Eine zierliche, blonde Studentin geht am helllichten Tag in eine Dresdner Plattenbausiedlung, dorthin, wo Dunkeldeutschland vielleicht am dunkelsten ist (…) Sie betritt Acki’s Sportsbar, die wegen rechter Krawalle berüchtigte Kneipe des Fanclubs von Dynamo Dresden. Das Stadion liegt nebenan, Aldi gegenüber, Spielautomaten dudeln, über dem Tresen hängt kalter Rauch (…)“ [DER SPIEGEL, 4. Februar 2017].
Begeben wir uns doch einmal selbst ganz vorsichtig an den Straßburger Platz in der sächsischen Landeshauptstadt. Und schauen. Ringsherum. Aldiplattenbausiedlerischer Anblick. So liest Frau oder Mann jedenfalls.
Und jetzt haben alle Beteiligten noch ’eine Stunde Zeit’ – do you remember the month of may 2014? – um ihr Wissen über die Dresdner Dynamo-Fanszene zu aktualisieren. Update läuft.
Besagte SPIEGEL-Kolumne von Fiona Ehlers in der Rubrik “Eine Meldung und ihre Geschichte“ wurde übrigens mit “Auf die Fakten!“ übertitelt. Quasi Fakten, Fakten, Fakten im Focus. Plaktativ angelesenes Hintergrundwissen, in guter Absicht? Von damals. Vielleicht.
Aber wabert da nicht kalter Rauch über den Tresen der Geschichte? How ever.
Werte Fiona Ehlers, sollten wir reden? Über innerstädtische Orientierung? Oder über mehr? Irgendwas. Irgendwie. Vielleicht. Irgendwann. An einem hellichten Tag. Eine Stunde Zeit?
Post Scriptum – Wir sehen uns in der angeblichen Plattenbausiedlung am Straßburger Platz? Gegenüber der Gläsernen Manufaktur? Bei Aldi? Oder doch im Ackis? Auf der Cockerwiese vielleicht? Hoffentlich verfehlen wir uns nicht. In Dresden? Ja?
Post Post Scriptum – Als Erkennungszeichen werde ich eine sich hellicht spiegelnde Blume, Insider*innen bekannt als ’Rosa Quasi Factotum’, in einem noch old school gedruckten Dresdner Stadtführer dabei haben. Haben Sie auch so einen Führer*innen-Plan? Ich bin schon aufgeregt, bisschen … Capice?
Wie nunmehr bekannt, hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) aktuell mal wieder ein richtungsweisendes Urteil gefällt. Völlig überraschend gegen Dynamo Dresden. Einmal mehr. Folgen soll dem fußballrichterlichen Spruch eine Sperrung des K-Blocks im Rudolf-Harbig-Stadion bereits beim nächsten Heimspiel gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth sowie die Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 60.000 Euro. Ein abgetrennter Bullenkopf im Stadioninnenraum beim DFB-Pokalspiel gegen RasenBallsport Leipzig liefert den Hauptvorwurf. Doch diesspieltäglich des damaligen 20. August beileibe nicht allein.
“Das was an Transparenten gezeigt wurde, geht weit über die freie Meinungsäußerung hinaus“, wird Hans E. Lorenz , Vorsitzender des DFB-Sportgerichts, zitiert.
Hat Herr Lorenz recht? In Diensten des DFB allein schon Kraft seines Amtes wegen? Oder überhaupt? Bilde sich jede und jeder eine eigene Meinung. In die meinungsfreiheitliche Zukunft unter Ägide des Deutschen Fußball-Bundes schauend? Mit einem Blick zurück –
Gegen das am 7. November vom Sportgericht des DFB verkündete Urteil kann die SG Dynamo Dresden (SGD) innerhalb der Frist einer Woche Einspruch vor dem DFB-Bundesgericht einlegen.
“Das Gericht verkennt nicht, dass das Risikospiel gegen RB Leipzig aufgrund der Bemühungen des Vereins gewaltfrei abgelaufen ist“, sagte Richter Lorenz. “Gleichwohl zeigen mehrere Fälle nach dem Pokalspiel, dass Dynamo Dresden derzeit aufgrund des Verhaltens Teile seiner Anhänger keine günstige Prognose gestellt werden kann“ (mdr.de, 7. November 2016).
“Selbstsichere bilden sich ein Urteil, Unsichere fällen es“ (Ernst Ferstl).
“… Und doch bin ich heute ein glücklicher Mensch, vielleicht sogar zufriedener, als ich es je war. Weil ich mit mir im Reinen bin. Weil ich das Leben trotz aller Hindernisse genießen kann. Weil ich unglaublich viel Zuneigung von allen Seiten genieße und von wunderbaren Menschen umgeben bin. Weil ich vielleicht am Ende doch kein Wendeverlierer bin.“ [Reinhard Häfner, ’Das Interview ist das letzte ausführliche, dass er vor seinem Tod gab.’ So veröffentlicht in: Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 27. Oktober 2016]
… Stilist und “Fußballromantiker“ (Häfner über Häfner) … [“Die Stars des DDR-Fußballs“, Delius Klasing, 2011]
Reinhard dribbelt weiter. Garantiert. Und nicht nur irgendwo.
ElbsandsteinPolemik
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