Schlagwort-Archive: Ultras

MedienScreen # 212 [Fußballfans. Sachsen. “Nazi-Problem?“]

[Fundstück] Gordian Meyer-Plath, Präsident des Landesamtes für Verfassungsschutz Sachsen, interviewt in Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 23. März 2019 –

(…) Aktuell wird eine niedrige dreistellige Zahl der Fußballanhängerszene dem Bereich Rechtsextremismus zugerechnet. Schwerpunkte sind die Großstädte. Dort bestehen mit “Faust des Ostens“ (Dresden), den “New Society Boys“ (NS-Boys) (Chemnitz) sowie der Gruppe “Kaotic“ (Chemnitz) auch die größten und attraktivsten Strukturen. Darüber hinaus sind die “Black Devils“ aus Hoyerswerda bekannt (…)

(Nicht in Hoyerswerda, aber nach wie vor präsent. Faust des Ostens. Graffiti-Tag – Foto: O.M.)

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(…) Im Mai 2013 laufen Ermittlungen gegen mehr als 100 Beschuldigte der Faust des Ostens. Zitierte damals die Sächsische Zeitung Oberstaatsanwalt Jürgen Schär. Mitte Februar 2015 hat die Faust des Ostens dann etwa 40 Mitglieder. So die zu diesem Zeitpunkt von DPA zitierten Angaben von Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) (…) Im Zusammenhang der 2015’er Februar-Antwort des Innenministers (Vorgangs-Nummer 6/579) auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz (DIE LINKE) legt Markus Ulbig etwa 160 Rechtsextremisten in der gewaltbereiten Fußballfanszene in Sachsen zugrunde (…)

[(…) Zählappell – Rechtsextreme Hooligans in Sachsen, 2. September 2015]

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MedienScreen # 211 [“… Stay strong Rui Pinto!”]

[Fundstück] “Spruchbanderklärung: Freiheit für Rui Pinto!“, wanderers-bremen.de, 16. März 2019 –

(…) Bereits im September 2015 wurde von anonymen Whistleblowern die Enthüllungsplattform “Football Leaks“ gegründet. Um die Enthüllungen in Zukunft öffentlichkeitswirksamer zu präsentieren, wurden nach 2016 Kooperationen mit europäischen Medien geschlossen (…) Die Identität des Sprechers von “Football Leaks“, der zunächst unter dem Namen “John“ öffentlich in Erscheinung getreten ist, wurde Anfang des Jahres enthüllt (…)

Wir sind dankbar für den Mut, den Rui Pinto bewiesen hat und hoffen, dass dies erst der Anfang ist, wieder mehr Gerechtigkeit in unseren geliebten Fußballsport zu bringen.

You whistled loud – Stay strong Rui Pinto!

(SV Werder Bremen vs. FC Schalke 04, 8. März 2019 – Foto: Wanderers Bremen Online)

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Stefan Lehmann. Ex-UD-Capo. Ein Buch wird kommen …

… und dieses wird schon jetzt verrissen? Oder nur selbstgerecht beäugt, wie so oft einiges in der Ultra-Szene – und darüber hinaus? Oder einfach nur angepriesen, zum Lesen einladend, wie und von wem auch immer?

Güte, Stefan “Lehmi“ Lehmann glaubte, ein Buch schreiben zu müssen. Nach seiner äußerst einprägsamen Zeit als Capo von Ultras Dynamo (UD) – sowie darüber hinaus. Lehmi hat’s eben jetzt aufgeschrieben, einfach so. Warum auch immer.

Und Güte, der Co-Autor des Lehmi-Werkes ist Jens “Jente“ Knibbiche, mit seiner nicht zu übersehenden Vita aus dem engen Dunstkreis eines sehr aktiv Magdeburger fußballaffinen Anhangs. Skandal? Oh Güte …

Das Buch CAPO – Meine Stimme für Dynamo Dresden ist ab 7. April dieses Jahres der geneigt printlesewilligen Gemeinde zur eigenen Inaugenscheinnahme öffentlich zugänglich. Aktuell (vor)bestellbar bei Blickfang Ultra.

Selbst lesen kann bilden …

(a.a.O., 19. März 2019, 16:15 Uhr – Screenshot: O.M.)

… aber wenn das mit der “BLÖD-Zeitung“ der – unvergessene – Kommissar Stoever wüsste.

The Times They Are a-Changin’?

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Rudolf-Harbig-Stadion. Hexenkessel?

Am 16. März dieses Jahres duellierten sich anlässlich des 26. Spieltages in der diessaisonalen 2. Liga Dynamo Dresden und 1. FC Magdeburg rasenballsportlich im Rudolf-Harbig-Stadion (RHS) sowie die Fans beider Mannschaften auf den Traversen. Das Spiel auf dem Rasen endete mit 1:1.

Der Schnappschuss des Tages allerdings stammt von den Rängen des RHS. Und protokolliert nicht eine – durchaus wieder einmal – eindrucksvoll von den Ultras Dynamo (UD) initiierte Choreo. Ein so dokumentierter Eindruck spricht Bände, irgendwie, beim mittlerweile als titulierten “Elb-Clásico“. Hochemotional …

“Dresden ist anders“ (Volkmar Köster, November 2005). The Times They Are a-Changin’? Oder: Operetten-Publikum, bleibt doch dem Stadion fern …

By the way –

(Screenshots Twitter: O.M.)

– without further words.

Über Pyrotechnik reden? Mal wieder?

“Fanorganisationen verlassen Dialogstrukturen des DFB“, war einst im Oktober 2015 zu lesen (Fußballfans, DFB, Dialog – Punkt, Aus, Ende?). War da was?

“DFB und DFL haben die Diskussion um Pyrotechnik für beendet erklärt. Sie beriefen sich dabei auf ein Rechtsgutachten, das das Verbot bestätigen soll. Laut der Initiative ’Pyrotechnik legalisieren’ besagt das Gutachten etwas anderes – von Täuschung ist die Rede“, hieß es weit zuvor im Dezember 2011 (Über Pyrotechnik weiter sprechen scheint kein Verbrechen). War da was?

Noch länger zurückliegend gab es in der Causa bereits im Herbst 2010 offiziell wahrnehmbare Post (Pyrotechnik im Stadion: Offener Brief aus Chemnitz an den DFB). War da was?

Und nun, Anfang 2019, alles auf Null? Ist da was?

Die Sächsische Zeitung jedenfalls titelbildet in ihrer Print-Ausgabe vom 21. Februar dieses Jahres mit “Feuer frei im Stadion?“ und publiziert einen durch Dynamo Dresden unterstützten Anstoß zur Diskussion in Sachen Pyrotechnik. Alles neu macht ein Februar, egal welchen Jahres?

“Wir würden uns wünschen, dass es zu diesem Thema künftig wieder einen institutionalisierten Dialog zwischen den aktiven Fanszenen, Vereinen und Verbänden in Deutschland gibt“, zitiert die Sächsische Zeitung Michael Born, Geschäftsführer bei Dynamo Dresden.

Gleichzeitig forderte Born die Fans auf, “so lange es in der Sache keinen Kompromiss gibt, auf Pyrotechnik zu verzichten“. Wie gehabt. In Ewigkeit. Amen?

(Pro Bengalo 500 Euro? Volksparkstadion, 11. Februar 2019 – Foto: ultras-dynamo.de)

Allerdings regte der Dynamo-Geschäftsführer im Nachgang immerhin an, “dass alle Seiten wieder aufeinander zu gehen, um einen ehrlichen Kompromiss zu finden“. Eine weniger als mehr glaubhafte Botschaft, einmal wieder …

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) reagierte indes “trotzig“, so aktuell die Sächsische Zeitung.

“’Pyrotechnik in den Stadien ist nach den DFL-Statuten verboten’, heißt es in einer Stellungnahme, auf die sich der DFB beruft. Damit blieben die schriftlich gestellten Nachfragen der Sächsischen Zeitung unbeantwortet, wie die, ob ein erneuter Dialog denkbar wäre und wenn ja, unter welchen Bedingungen.“

Same procedure as always?