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Überleben in der “Hölle“ des Fußballs ist möglich. Und Herr Böni grüßt …

… wobei der Betrachter der Szenarie dachte, dass nach der unvergessenen Böni’schen “Hölle von Dresden“ (2006) nichts groß höllisch irgendwie bezügliches mehr aus randfußballsportlich gequälten Tastaturen perlen könnte. Aber Texte wollen geschrieben, Filmformate gesendet werden, mehr oder weniger journalistisch – wie einst, so heute.

Und plötzlich, fast unerwartet …

[“Die Machtgier der Ultras“, exactly @ ardmediathek.de, 3. September 2025]

(Screenshots TwitterX: O.M.)

… werden höllische Erinnerungen geweckt, quasi neu belebt.

Wie ward anno dazumal – nach “Herr Böni überlebt die ’Hölle von Dresden’“  – geschrieben?

Gegen Gewalt, gegen Rassismus,
aber auch gegen Sensations-Journalismus und Polemik.
(Berthold Berg)

… no further words needed.

Danke, Telepolis, Danke. Vaya con Dios …

Ja, Danke.

Für das scheinbar nicht einmal mehr nur rudimentäre Vertrauen in vormals aktuell journalistische Arbeit und daraus entstandene Texte, der einen oder anderen Art. Zu jener Zeit durchaus wohlfein recherchiert, formuliert, hin und her getextet, und als Zeitdokumente ins Licht der Öffentlichkeit veröffentlicht. Einst.

Und nunmehr in der digitalen Historie demoliert, nachhaltig.

“… Geschichte wird gemacht. Das geht voran! …“
[Fehlfarben (1980)]

(Screenshot TwitterX: O.M.)

(…) Die Kritik an dem in der deutschen Medienlandschaft bislang beispiellosen Vorgehen ist scharf. Telepolis-Gründer Florian Rötzer erklärte, Telepolis betreibe: “stalinistische Cancel Culture“ und lösche “fast 25 Jahre Geschichte unter anderem des Internets, um sich dem Mainstream unkritisch und marktkonform anzupassen“. Das Magazin wolle “Geschichte korrigieren oder verfälschen“, kritisierte Rötzer (…)[multipolar-magazin.de, 6. Dezember 2024].

So ist dortselbst bei Telepolis – weniger oder mehr generalisierend – unter anderem zu lesen …

(…) Frei zugängig bleiben alle Beiträge seit Anfang 2021. Der Grund: Diese Texte werden von der aktuellen Chefredaktion verantwortet und entsprechen den journalistischen Ansprüchen, die wir im redaktionellen Leitbild im Jahr 2022 festgeschrieben haben.

Kurz: Telepolis setzt auf Transparenz und Glaubwürdigkeit durch inhaltliche Korrektheit, gewissenhafte Recherche, Fehlerkorrektur, Kennzeichnung von Nachricht/Meinung und Werbung sowie Offenlegung von Eigentümerschaft, Finanzierung und möglichen Interessenkonflikten (…)

(…) Für Telepolis sind Transparenz und Glaubwürdigkeit die Eckpfeiler einer verantwortungsvollen Berichterstattung (…)

Ältere Texte haben wir Anfang Dezember 2024 zunächst aus dem Archiv genommen, da wir für deren Qualität nicht pauschal garantieren können. Was uns sehr wichtig ist: Die Deindizierung ist keinesfalls ein Misstrauensvotum gegen frühere Autoren und damalige Beiträge heutiger Autoren (…)

(…) Wir werden die alten Inhalte systematisch und so schnell wie möglich sichten und – soweit sie noch einen Mehrwert bieten – nach unseren Qualitätskriterien bewerten und überarbeiten. Essays und Fachaufsätze haben dabei Vorrang, tagesaktuelle Texte aus der Vergangenheit nicht (…)

Freuen Sie sich also darauf (…) [Telepolis, 6. Dezember 2024].

Freude. Auf den – historischen? – Mehrwert. Freude?

Telepolis – Quo vadis?

“… Das Meer der Zeit hat immer nur Flut.
Die Flut kehrt niemals um …“
[Udo Lindenberg (1972)]

Und derweil, quasi unvermittelt –

(Screenshot: O.M.)

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(Screenshot TwitterX: O.M.)

Adé Telepolis

Wieder saisonrückblickend – Blickfang Ultra

“Endet es? Endet es wirklich? So? So lautlos?“, war einst im Herbst 2021 die Frage.

Und es herrschte mondelang stille Stille bei Blickfang Ultra (BFU).

Um dann – quasi urplötzlich – anzukündigen: “Der Klassiker ist zurück!“, fast schon kryptisch, wie das manchmal eben szeneintern noch so scheint –

(Blickfang Ultra, E-Mail, 16. Oktober 2022 – Faksimile: O.M.)

Nur gut einen Mond später geschah es dann wirklich, fast lautlos –

“… Nach einem Jahr Corona-Pause ist das wichtige Jahresheft endlich wieder erhältlich. An den Arbeiten zur neuen Ausgabe haben sich 52 Gruppen beteiligt, die nun ihre Höhen und Tiefen der zurückliegenden Spielzeit ausführlich Revue passieren lassen. Natürlich ausgeschmückt mit reichlich Fotomaterial … Dabei sind am Ende 252 Seiten im größeren A4-Format zusammengekommen, die natürlich vollfarbig gestaltet worden. Einen besseren Überblick zum Kurvengeschehen in Deutschland dürfte es wohl kaum geben“ (nofb-shop.de, 2. November 2022).

Wohlan denn, entscheide jede und jeder selbst, ob es sich lohnt.

Fluctuat nec mergitur – à la Asterix?

Blickfang Ultra. Heroes for anyone? Go!?

Sätze, wie aus einer Ewigkeit …

“(…) Draußen ist es stockfinster, höchste Zeit schlafen zu gehen, doch einen Tag vor der Drucklegung ist genau noch eine einzige Sache offen (…) Es wäre wahrscheinlich gar nicht weiter dramatisch, müsste ich just in diesem Moment nicht meine tatsächlich allerletzte Einleitung für das Heft namens Blickfang Ultra verfassen. Ja, ihr habt richtig gelesen und verstanden. Mit dieser vor euch liegenden Ausgabe 47 endet ein für mich krasses Kapitel, was ich auf diesen hier wenigen zur Verfügung stehenden Zeilen gar nicht erörtern kann. Gefühlsdudelei finde ich ebenso deplatziert, denn was viel wichtiger ist: Es geht weiter (…)“ [Mirko Otto, ’Ciao!’, BFU # 47, April 2022].

Sätze, wie für eine Ewigkeit …?

“(…) Vermutlich seid ihr gerade eh alle in Schockstarre ob Mirkos Rücktrittsankündigung. Ich kann euch verraten, so gings mir auch, als Mister BFU vor etwa einem Jahr auf mich zukam und ohne große Umschweife fragte, ob ich mir vorstellen könne, das Heft weiterzumachen (…)“ [Schmele, ’Salut!’, ebenda].

(Screenshot: O.M.)

“Haltet unsere Bewegung am Leben!“ [Mirko Otto, BFU # 47]. “It’s just the beginning it’s not the end!” [Schmele, ebenda].

Und die zweite, dritte – aktuelle? – Generation der bundesdeutschen Ultras? The Times They Are a-Changin’ …

Punkt?

Blickfang Ultra. Saisonrückblick(e). Akte X?

“Es endet …“, orakelte Keanu Reeves als Neo einst in Matrix Revolutions. Endet es?

Im Vorjahr, rückblickend hinsichtlich der Saison 2019/20, “hat er lange gebraucht dieser Saisonrückblick, so spät hernach publiziert wie bislang wohl noch nie in seiner Geschichte“ [Oktober 2020] – quasi dann allerdings noch Anfang Oktober 2020 veröffentlicht, aus damals gewissen Gründen.

Und nun? Anfang November 2021 – schweigende Stille? Eine dahingehende Anfrage an die ’altbekannte’ BFU-Adresse wurde via E-Mail als unzustellbar deklariert, eine weitere Nachfrage, gerichtet an die offizielle Kontaktmöglichkeit, blieb bislang leider unbeantwortet.

Endet es? Endet es wirklich? So? So lautlos?

Und sollte es denn wirklich so sein …

“… Vielleicht wäre es [dann] für die zuweilen nur noch selbstverliebte Old- und Next-Generation der Ultras an der Zeit, einmal kurz zu schweigen. Und szeneübergreifend die Sonnenbrillen abzusetzen sowie zumindest symbolisch das Basecup zu lüften …“ [September 2015].

… für zehn (10!) weniger oder mehr grandios saisonrückblickende BFU-Print-Publikationen.

“… Ich habe nicht den leisesten Zweifel an der Kraft der Kurven in unserem Land …“ [Mirko Otto, ’Vorwort’ im BFU-Saisonrückblick 2019/20].

Möge es denn so stehen bleiben – für einst?

Manch eine oder einer mag allerdings vielleicht – mittlerweile – doch eher ein etwas leis lauteres ”Vaya con Dios” [Keanu Reeves als John Utah in Gefährliche Brandung] zu vernehmen glauben. Wer weiß …

(One of the best in history?)

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