[Fundstück] Christoph Ruf, “Dynamo-Fans kämpfen gegen schlechtes Image“, Stuttgarter Nachrichten Online, 29. März 2017 –
(…) “Dynamo hat eine der größten und vitalsten Fanszenen in Deutschland. Da kann es bei einzelnen Spielen immer mal zu unschönen Vorfällen kommen“, sagt Michael Gabriel, Leiter der Koordinierungsstelle der Fanprojekte in Frankfurt. “Das verbreitete Klischee, die Dynamo-Fans seien in der Mehrzahl gewalttätig und rechts, trifft aber schon lange nicht mehr zu.“
Immer noch kommen allerdings viele kampfsportgestählte Männer zu den Spielen, die politisch der Pegida-Bewegung näherstehen als dem demokratischen Spektrum. Doch im Gegensatz zu den 1990er Jahren, als rassistische Rufe noch an der Tagesordnung waren, bleiben die heute aus. Nicht nur, weil der Verein seit Jahren viel deutlicher Position bezieht als früher. Nicht nur, weil auch in Dresden die Mehrheit der Stadionbesucher findet, dass “Rassismus kein Fangesang“ ist, wie auf der Anzeigetafel steht. Sondern vor allem, weil die enorm große Ultraszene des Vereins sich als “unpolitisch“ erklärt. Der Begriff ist umstritten, im Kurven-Alltag aber bedeutet er, dass jeder Fan, der sich politisch äußert, gegen den Minimalkonsens verstößt – egal, ob er als Privatperson rechts oder links tickt. Das “Keine Politik im Stadion“-Dogma führte auch dazu, dass der rechtsextreme Schlägertrupp “Faust des Ostens“ aus dem Stadion komplimentiert wurde, die Linie schränkt aber auch Fans ein, die sich offensiver gegen rechts positionieren wollen (…)
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- Im RückSPIEGEL: Faust des Ostens (2. März 2017)