Bautzens Oberbürgermeister Alexander Ahrens, am Abend des 15. September zitiert vom Mitteldeutschen Rundfunk (mdr.de): Es könne nicht sein, dass Bautzen zum Spielplatz von gewaltbereiten Rechten werde.

Dem MDR-Magazin exakt liegt nunmehr offenbar eine namentliche Liste aller am 11. Januar dieses Jahres nach einem militanten Überfall auf den Stadtteil Connewitz in Leipzig festgesetzten Personen vor.
Nach Darstellung des mitteldeutschen Nachrichtenmagazins zählen zu den an diesem Abend in Gewahrsam Genommenen “mindestens zehn Personen, die in den vergangenen Jahren für die NPD bzw. ihre Jugendorganisation ’Junge Nationaldemokraten’ (JN) aktiv waren“.
Zudem seien Kader der rechtsextremen Partei Die Rechte und der verbotenen Weisse Wölfe Terrorcrew vor Ort gewesen. Ebenso “ein Führungsmitglied der 2001 verbotenen ’Skinheads Sächsische Schweiz’ sowie mehrere Männer aus dem Umfeld der damals für ihre Angriffe auf Andersdenkende berüchtigten Schlägertruppe“ und ein Mitglied der unter Rechtsterrorismusverdacht stehenden Gruppe Freital finden sich auf der exakt vorliegenden Namensliste.
Gleichfalls einer nicht näher verifizierten – vom Verfassungsschutz beobachteten – “Kameradschaft aus Dresden“ identifizierte die Polizei nach Angaben von exakt neben “Kampfsportlern aus Thüringen und Dresden … auch drei Aktive des Eilenburger ’Imperium Fight Team’“.
“An dem Angriff auf das linksalternative Leipziger Stadtviertel Connewitz am 11. Januar 2016 haben sich neben Fußball-Hooligans auch neonazistische Kader, Mitglieder militanter Gruppen und aktive Kampfsportler beteiligt … Sie kamen überwiegend aus Sachsen aber auch aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Berlin“ [exakt, 1. September 2016].
Das war’s? Keine Frage(n) mehr offen?
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… und ich bin ein ’Star-Moderator’. Schreiben zuweilen manche Medien. Gerade jetzt. Dafür kann ich gar nichts. Ich bin da unschuldig. Die anderen schreiben es: ’Beliebter TV-Mann’. Ja, beim Mitteldeutschen Rundfunk, dazu stehe ich. Und na ja, bekannt bin ich schon. Ein bisschen? Wie die Sendeanstalt. Weltbekannt. Und darüber hinaus. Mein Name ist Kindermann, René Kindermann.
Und ich bin unschuldig. Soll es aber nicht sein. Behaupten die anderen. Oder soll ein Blitzerfoto zeigen. Angeblich. Vom Mai 2015. Aus einer Tempo-30-Zone in Dresden. Dabei ist das Headquarter des MDR in Leipzig. Seit gefühlten Lichtjahren schon. Das weiß doch wohl jeder. Weltweit. Außerdem trägt der mit 55 Kilometern in der Stunde geblitzdingste Fahrer eine Sonnenbrille. So was steht mir doch gar nicht. Auch das wird weltweit bestätigt werden können. Und darüber hinaus.
Die amtierende Richterin am Amtsgericht Dresden meint nun, sie würde auf dem Blitzdingsfoto da schon eine gewisse Ähnlichkeit erkennen. Beim dokumentierten Fahrzeugführer. Also quasi mit mir. Behauptet sie. Wegen irgendwelcher irgendwie sichtbarer Geheimratsecken. Habe ich etwa angehende Geheimratsecken? Ich?
Ihr Völker der Welt und darüber hinaus, schaut nicht weg. Schon wurde einen Gerichtstermin lang hin und her verhandelt. Der Prozess wird fortgesetzt werden müssen. Es geht um viel. Als Strafe steht ein Punkt in Flensburg im Raum. Plus 80 Euro Bußgeld, in Worten: achtzig!
Mein Name ist Kindermann, René Kindermann. Und kann mir mal bitte jemand dieses Crowdfunding etwas näher erklären?
– Nachschiebsel –
(…) Wegen eines Punkts in Flensburg und eines Bußgelds von 80 Euro streitet sich der MDR-Reporter und Riverboat-Talkshow-Moderator René Kindermann seit zwei Wochen vor dem Amtsgericht Dresden (…) Am Donnerstag [1. September] war er trotz Ladung nicht erschienen. Die Richterin verdonnerte ihn dazu, zum nun dritten Sitzungstermin persönlich anwesend zu sein (…) [Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 2. September 2016].
– Nachnachschiebsel –
(…) Freitag, 7.45 Uhr, Amtsgericht Dresden. Kommt er oder kommt er nicht? Richterin Daniela Lindemann und die Dresdner Tagespresse warten. Doch von MDR-Talker René Kindermann und seinem Anwalt Sylvio Schiller aus Berlin fehlt um diese ungewöhnlich frühe Stunde jede Spur (…)
(…) An diesem Freitag [16. September] ist Kindermann bereits zwei Tage verheiratet. Wir leben wirklich in schnellen Zeiten. Der frisch Vermählte hat jetzt anderes zu tun. Im Gericht erscheint er nicht. Später ist zu erfahren, er habe seinen Einspruch zurückgenommen. Kindermann wird das Knöllchen zu zahlen haben – und die Verfahrenskosten [“Schneller MDR-Talker“, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 17. September 2016].
Während am letzten Juli-Wochenende die 3. Liga mehr oder weniger kompetent medial begleitet in ihre Saison startete, übten sich Vereine anderer Ligen noch testspielend in Vorbereitung ihrer ersten Pflichtspiele. Beispielsweise duellierten sich beim Dresden Cup der Zweitliga-Aufsteiger von der Elbe, die schwarz-gelben Dynamos und der Bundesligist Werder Bremen auf dem Rasen des Rudolf-Harbig-Stadions.
Die Statistik zum Spiel liest sich am Abend des 30. Juli bei kicker.de so –
Gut, 4:5 nach Elfmeterschießen, da wurde den Zuschauern schon mal was geboten.
Der Heimatsender MDR aber ist in der Lage, durchaus mehr bieten zu können –
Aber, Chapeau, auch wenn es nur ein Testspiel war, für den Mitteldeutschen Rundfunk …
… wobei es dortselbst ja dann schon fast wirklich richtig war.
“Ewigkeit ist dort, wo es keine Zahlen mehr gibt“ (Walter Fürst).
[Fundstück] “Islamisierung der Liga: Minges Pilgerfahrt nach Mekka“, politplatschquatsch.com, 19. April 2016 –
Es war ein Skandal mitten im Aufstiegsjubel, ein Eklat, der zu allem passt, was Fans und Feinde vom Fußball in der 3. Liga erwarten. Dynamo Dresden steigt nach einer grandiosen Saison auf und tut das beim alten Oberliga-Rivalen in Magdeburg. Aber selbstverständlich geht der rein formale Akt vier Spieltage vor Sendeschluss nicht ohne Gewalt von allen Seiten, Prügeleien und Raketenbeschuss aus.
Das Übliche eben in einer Liga, von der Fachblätter wie der “Spiegel“ schon vor Jahren wussten, dass sie die Hauptstreitkräfte von Fußballgewalt und rechtsradikalem Fangesocks beheimatet. Magdeburg, eine von Beamten bewohnte Stadt in der bäuerlichen Börde, trifft auf Dresden, die von Touristen gemiedene Pegida-Hauptstadt, deren Hass auf alles Fremde sprichwörtlich ist.
Es kam, wie es kommen musste. Polizeigewalt. Fangewalt. Gewalt-TV. Und als Ralf Minge, der sächsische Alt-Internationale, der bei Dynamo heute als Sportdirektor dient, dann versucht, sich mit samt seiner Jeansjacke und dem schwarzen Hoodie zwischen Zaun und Einsatzkräfte zu werfen, kommt sie an der Bande ins Blickfeld, die Werbung, die schon wenige Stunden später die rechtspopulistische Partei AfD auf den Plan rufen wird: “Mekka“ steht da in aller Unschuld. Dank Live-Übertragung im mitteldeutschen Gebührenfernsehen eine Botschaft, die bis in den letzten Winkel der Erde dringt.
Ein deutliches Zeichen darauf, wie weit die Islamisierung der 3. Liga bereits vorangeschritten, werden in Hass geschulte AfD-Kader wenig später hetzen. Magdeburg als Mekka, wenn auch der eskalierenden Gewalt? Der MDR tut das Seinige, die Botschaft zu verbreiten, wie immer sie auch gemeint ist: Minutenlang hält die Kamera auf die Werbebande. Mit dem alten Trick, Bewegung im Bild zu erzeugen, sorgt Ralf Minge gemeinsam mit einigen angeblichen Ordnern, die mit ihm eine Festnahme simulieren, für sogenannte Stickyness und ein retardierendes Spannungsmoment, das Tausenderkontakte im Sekundentakt erzeugt. Subkutan dringt die Nachricht in alle angeschlossenen Haushalte: Kein Mensch an der Elbe kennt Ralf Minge. Und Mekka liegt in Magdeburg.
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