Archiv der Kategorie: Hooltras

Blickfang Ultra: Saisonrückblick 2013/14

Zum zweiten Mal nach 2013 präsentiert sich das aktuell saisonrückblickende Heft von Blickfang Ultra (BFU) im auffälligen A4-Format – insgesamt viermalig erschien nunmehr bereits diese durchaus aufwendig gestaltete Print-Publikation.

“(…) Der Aufwand, der hinter einem solchen Projekt steckt, ist wirklich enorm und motivieren kann phasenweise einzig und allein der Blick auf das letztjährige Resultat. In der Tat war ich selten zuvor so stolz auf ein Machwerk wie dieses. Und genau aus diesem Grund verwundert es doch etwas, dass die Bereitschaft zur Mithilfe bei einigen Gruppen beständig zu sinken scheint. Waren es in der vergangenen Saison noch 46 Gruppen, so sind wir aktuell bei nur noch 41. Einige sind neu hinzugekommen, andere abgesprungen (…)“ [Mirko Otto, “Salut!“ im Heft].

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Beim saisonalen 2010/11’er Rückblick präsentierten sich sieben und für die Saison 2011/12 acht Ultra-Gruppen aus dem ostdeutschen Raum in den BFU-Heften, 2012/13 gaben neun ostdeutsche Gruppierungen ihr Statement ab. Im BFU-Saisonrückblick 2013/14 kommen die folgenden zehn alphabetisch aufgelisteten Vertretungen zur Wort und Bild –

BLOCK U # 1. FC Magdeburg

“Das Gefühl, nach langer Zeit einmal wieder ernsthaft konkurrieren zu können, war Balsam für die gescholtenen Seelen der Clubfans.“

ERFORDIA ULTRAS # FC Rot-Weiß Erfurt

“Am Ende setzte die Ernüchterung ein – Platz zehn in der Liga und eine zerschmetternde Derbyniederlage im Pokalfinale warfen alles, was sich Verein und Fans das Jahr über gemeinsam aufgebaut hatten, über einen Haufen.“

HORDA AZZURO # FC Carl Zeiss Jena

“Plötzlich wurde offensichtlich, was in den Tagen seit der MV mehr oder minder verdrängt wurde. Die Stimmung in den eigenen vier Gruppenwänden war an einem Jahrhunderttief angekommen, nicht Wenigen war plötzlich zum Heulen zu Mute.“

RED KAOS 97 # FSV Zwickau

“Abgesehen von den steten Fahrten nach Berlin im gefühlten Zwei-Wochen-Takt, konnte nun endlich mal wieder in ’gute Gegner – schlechte Gegner’ unterschieden werden und so waren es vor allem die ’Bumskicks’, einstmals unsere Stärke, die jetzt für gelangweilte Gesichter und daraus resultierende Lethargie im Block sorgten.“

SAALEFRONT # Hallescher FC

“Engagement ist im Regelfall eine eher naturgegebene Sache, die die Leute selbst mitbringen müssen … früher oder später trennt sich eben doch die Spreu vom Weizen, so zeigt es uns die Erfahrung aus vielen Jahren Ultraszene.“

ULTRAS BFC # BFC Dynamo

“Das Ziel war ein gemeinsamer Block mit einer entsprechenden stimmlichen Stärke. Wir wollten gemeinsam den in unseren Augen ausbaufähigen Support bei den Heimspielen der letzten Jahre verbessern. Differenzen und Bedenken wurden aus dem Weg geräumt und der eigene Schatten übersprungen.“

ULTRAS CHEMNITZ # Chemnitzer FC

“Ja, auch die primitiven, rechtsoffenen, dauerbesoffenen und irgendwie im Jahr 2002 feststeckenden Ultras Chemnitz (sind jetzt alle Klischees angesprochen worden?) blicken wieder zurück auf die letzte Saison und während halb Ultra-Deutschland gelangweilt weiterblättert, freut sich der Rest auf die erquickenden Erlebnisse von Asi-Ronny und seinen 40 Säufern. Nun gut, den Gefallen wollen wir euch tun, also legen wir mal – wie immer – direkt mit einem Blick auf das sportliche Geschehen rund um den Chemnitzer FC los.“

ULTRAS DYNAMO # SG Dynamo Dresden

“Abgesehen von einigen Ausreißern nach oben war es eine durchwachsene Saison. Zwar behielt der K-Block bei den meisten Spielen die Oberhand in Sachen Lautstärke und Geschlossenheit, es darf aber nicht der Anspruch sein, sich am Gegner zu messen.“

ULTRAS GERA 99 # BSG Wismut Gera

“15 Jahre Ultras Gera: ein kleines, großes Jubiläum, und das (bisher) ganz ohne die gebührenden Feierlichkeiten. Was stimmt da nicht in Gera und bei UG 99?“

WUHLESYNDIKAT # 1. FC Union Berlin

“Wir werden uns in Zukunft wohl noch intensiver mit dem Thema Vereinsarbeit auseinandersetzen müssen, um die geschaffenen Werte und die Fankultur des 1. FC Union zu bewahren.“

So weit, so gut, betrachtet man die jährlich steigende Beteiligung aus ostdeutscher Sicht – plus Eins, plus Eins, plus Eins – am BFU-Projekt.

Gleichwohl wird seitens der Herausgeber, wie allerdings fast schon bei jeder Veröffentlichung der Saisonrückblicke, erneut aktuell wiederum die Frage gestellt, “ob es zukünftig überhaupt noch Sinn macht, das Projekt auch im kommenden Sommer zu stemmen. Aus derzeitiger Sicht natürlich noch gar nicht zu beantworten, mal schauen und abwarten, was die Zukunft so bringt. Jetzt aufzugeben und dem schnelllebigen Internet das Feld zu überlassen, wäre aber ja auch eigentlich doof und entspricht nicht dem Naturell eines Ultras …“ [Mirko Otto, “Salut!“ im Heft].

Blickfang Ultra Saisonrückblick 2013/14 ist zwar schon Ende Juli dieses Jahres veröffentlicht worden, ein Blick in die Publikation lohnt sich aber ganzjährig – und dokumentarisch darüber hinaus sowieso. Die aktuelle Broschüre ist bei einem Händler des eigenen Vertrauens durchaus noch erhältlich. Schade, wenn es nächstsaisonal nicht mehr so sein sollte.

[Dieser Artikel wurde am 8. Oktober 2014 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]

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Hooligans Elbflorenz: Urteil – Happy Birthday?

Vor einem Jahr, am 29. April 2013, verurteilte das Landgericht Dresden fünf Männer wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, teilweise auch Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung. Die Angeklagten standen seit 24. August 2011 vor Gericht. Durch die Staatsanwaltschaft wurden sie beschuldigt, die Hooligans Elbflorenz gegründet und zahlreiche Gewalttaten in Zusammenhängen mit Fußballspielen von Dynamo Dresden angezettelt zu haben.

“(…) Alle fünf haben zwischen 2007 und 2009 gezielt sogenannte Drittort-Auseinandersetzungen – verabredete Wettkämpfe abseits der Zivilisation – mit anderen ’Hooligan-Sportgruppen’, wie sie es nannten, vorbereitet und durchgeführt. Das allein gaben die Angeklagten in dem langen Prozess zu und sagten, sie seien davon ausgegangen, solche Matches seien nicht strafbar. Es habe Regeln und Schiedsrichter gegeben, nie seien Hooligans dafür verurteilt worden, argumentierten ihre Verteidiger. Das Gericht wertete auch solche Kämpfe jedoch als sittenwidrig (…)“ [Sächsische Zeitung, 29. April 2014].

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(Foto: O.M.)

Nach dem damaligen Prozessausgang verzichtete die Dresdner Staatsanwaltschaft auf die Einlegung von Rechtsmitteln. Vielmehr wurde angekündigt, “nun auch die bis zu 40 weiteren mutmaßlichen Mitglieder der ’Hooligans Elbflorenz’ anklagen“ zu wollen.

Unterdessen – so berichtet zum Jahrestag besagten Urteils die Sächsische Zeitung – hätten sich auch andere Staatsanwaltschaften und Ermittlungsbehörden “bereits bei der Dresdner Staatsanwaltschaft über das beispiellose Ermittlungs- und Gerichtsverfahren erkundigt“ und stellt gleichzeitig resümierend fest: “Doch ehe von dem Urteil eine Präzedenzwirkung ausgehen kann, warten wohl alle zunächst die Überprüfung in Karlsruhe ab“.

Denn das Urteil ist bis dato nicht rechtskräftig. Die von der Verteidigung der Beschuldigten nach dem Dresdner Urteilsspruch vorjährig angekündigte Revision sei dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe bislang nicht vorgelegt worden. Vermutlich allein auch schon deswegen, da erst noch zum unmittelbaren Jahresanfang 2014 berichtet wurde, die Urteile wären bis dahin “noch nicht zugestellt“ gewesen. Nun gut, der Januar hat schließlich 31 Tage und irgendwann in jenem Monat muss die Verteidigung der Angeklagten augenscheinlich der Urteilsschriftsatz aus dem Landgericht Dresden dann wohl doch noch erreicht haben.

“Seit Januar liegt das Urteil den Verteidigern vor, und die lassen kein gutes Haar an den 360 Seiten“, so aktuell die Sächsische Zeitung. Die Verteidigung habe “dem BGH nun einiges an Kritik mitgegeben“. Denn ’vieles sei auch in 92 Sitzungstagen den Angeklagten nicht nachgewiesen worden’, wird Martin Wissmann zitiert, der den Hauptangeklagten vertritt.

Folgt ein Präzedenzurteil ohne open end? Es wird zu sehen sein …

[Dieser Artikel wurde am 29. April 2014 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]

Hooligans Elbflorenz – stay rules?

Am 29. April 2013 verurteilte das Landgericht Dresden fünf Männer wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, teilweise auch Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung. Die Angeklagten standen seit 24. August 2011 vor Gericht. Durch die Staatsanwaltschaft wurden sie beschuldigt, die Hooligans Elbflorenz gegründet und zahlreiche Gewalttaten in Zusammenhängen mit Fußballspielen von Dynamo Dresden angezettelt zu haben.

Die Verteidigung der Beschuldigten kündigte nach dem damaligen Urteilsspruch umgehend eine Revision vor dem Bundesgerichtshof an. “Die Urteile wurden noch nicht zugestellt“, wurde zwischenzeitlich allerdings erst Anfang des Jahres 2014 kolportiert.

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(Foto: O.M.)

In der heutigen Sächsischen Zeitung wundert sich nunmehr Gerichtsreporter Alexander Schneider – bei einem anderweitigen Verfahren vor dem Dresdner Amtsgericht (“Dynamo-Schlachtenbummler wegen Raubes verurteilt“) – randseitig ein wenig über Stadion-Verbote hin oder her …

“(…) Apropos Stadion-Verbote: Während der Angeklagte wie viele Dynamo-Schläger sehr schnell noch im Ermittlungsverfahren aus den Stadien verbannt wurde, gilt das offenbar nicht für vier der fünf mutmaßlichen Rädelsführer der sogenannten ’Hooligans Elbflorenz’. Die Männer wurden im April 2013 am Landgericht teilweise zu Haftstrafen von mehr als vier Jahren verurteilt – doch die Männer besuchen weiter Dynamo-Spiele, als wäre nichts gewesen.“

So lange sich sonst niemand wundert. Aber vielleicht könnte man ja beim Pressesprecher von Dynamo Dresden, Henry Buschmann, einmal nachfragen …

[Dieser Artikel wurde am 25. Februar 2014 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]

Sachsen: Rechtsextreme Fußballfans im Fokus oder so

“Fans aus dem Umfeld von Dynamo Dresden werden – Innenminister Markus Ulbig (CDU) zufolge – gegenwärtig nicht durch das LfV Sachsen überwacht. Gegen die ’derzeit nicht in Erscheinung tretende Gruppierung’ Faust des Ostens läuft allerdings unterdessen ein Verfahren wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung“ (September 2012).

Im damaligen Zusammenhang listete im Jahr 2012 dann das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) Sachsen “wegen rechtsextremer Umtriebe“ unter Beobachtung stehende Fußballfans auf. Nach Angaben des Staatsministers zählten die Fan-Gruppen Scenario Lok und Blue Caps LE aus dem Umfeld des 1. FC Lok Leipzig sowie – den Chemnitzer FC tangierend – New Society/NS Boys und Hoonara zu den Beobachtungszielen des Verfassungsschutzes in Sachsen.

(…) Die getroffenen Aussagen stießen beim Chemnitzer FC auf Unverständnis. Bei MDR-Online kommt (…) CFC-Geschäftsstellenleiter Lutz Fichtner zu Wort, dem derzeit keinerlei Informationen vorliegen, dass der Verein oder einzelne Fans unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen würden. Im Gegenteil, die Gruppierung “Hoonara“ bestünde in ihren Strukturen bereits seit dem Jahr 2000 nicht mehr; ebenso wurde die zweite Gruppe, die “New Society“ vor drei Jahren hinsichtlich ihrer Symbolik vom Verein verboten. Gegen damalige Führungskräfte sind entsprechende Stadionverbote verhängt worden (…) [cfc-fanpage.de, 19. September 2012]

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(Dresden, Herbst 2013 – Foto: O.M.)

“Das sächsische Innenministerium sieht derzeit vier rechtsextreme Fangruppen im Fußball aktiv“, vermeldet DPA aktuell am 12. Februar dieses Jahres. “Im Zusammenhang mit dem 1. FC Lokomotive Leipzig wird die Gruppierung ’Scenario Lok’ mit etwa 70 Mitgliedern genannt. Bei Dynamo Dresden geht es um die ’Faust des Ostens’. ’Sie bestand zeitweise aus über 180 Mitgliedern. Die aktuelle Mitgliederzahl ist nicht bekannt’, hieß es. ’Hoonara’ und ’New Society’ (NS Boys) gehören zur Szene beim Chemnitzer FC. Auch hier wird das Potenzial auf 70 Leute beziffert.“

Wie weit darf die Verarschung der öffentlichen Wahrnehmung, auch bei einem per se unterstellt gutgemeinten Ansinnen (“Kampf gegen Rechtsextremismus“), durch eine landesbehördliche Institution mit bundesweiter Einbindung eigentlich von demokratischen Gremien unhinterfragt so schamlos billig plakativ betrieben werden? – Was an dieser bereits 2012 in den Raum gestellten Frage scheint größtenteils nach wie vor unverändert keine Aktualität mehr zu haben, und einen Anspruch auf Klärung darüber hinaus? Herr Innenminister Ulbig, übernehmen Sie!

[Dieser Artikel wurde am 12. Februar 2014 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]

1. FC Union Berlin: Testspiel unter Pyro-Beleuchtung abgebrochen

In zwei Wochen startet die 2. Bundesliga aus ihrer diessaisonalen Punktspiel-Winterpause. Am 8. Februar empfangen die Unioner dann Dynamo Dresden im heimischen Stadion An der alten Försterei.

In der Vorbereitungsphase auf den Punktspielauftakt wollte der 1. FC Union Berlin am 25. Januar in Stockholm gegen den dort beheimateten Klub Djurgårdens IF fußballerisch testspielen. Doch was stimmungstechnisch durchaus euphorisch empfunden anfing – “Die Stimmung ist prächtig. Beide Seite machen hier richtig Alarm!“ [Union-Liveticker] – kippte dann, sich vom Vorfeld dieses Testspiels quasi wie ein roter Handlungsfaden weiterentwickelnd, letzendlich ins beabsichtigte (?) Gegenteil und endete schließlich mit einem Spielabbruch.

Unterdessen kursieren auf Video-Plattformen sowie in einschlägigen Online-Foren mehr und mehr Aufnahmen vom Geschehen rund um besagte Partie und die Randereignisse.

Anhand auszugsweise leicht redigierter Schilderungen aus dem Liveticker des 1. FC Union Berlin sei es erlaubt, den Nachmittag in Stockholm dokumentarisch nachvollziehbar darzustellen –

(…) [Vor dem Spiel] Keine schönen Szenen jetzt. Fans beider Lager stürmen den Platz. Im schwedischen Block wurde ein Banner eines fast in Vergessenheit geratenen Fußballvereins aus Berlin-Hohenschönhausen hochgehalten. Unschöne Provokation – rechtfertigt natürlich nicht die Reaktion unserer Fans (…)

(…) [Vor dem Spiel] Die Situation beruhigt sich ein wenig. Jetzt ist natürlich die Frage, woher dieses ominöse Banner stammt. Sind etwa nicht nur Unioner aus Berlin angereist? (…)

(…) [Vor dem Spiel] Da kommen die Mannschaften. Sieht so aus, als ob es jetzt losgehen wird. Sehr schön. Jetzt ist das auch die Stimmung, die zu so einem Fußballspiel gehört. Auf beiden Seiten gibt es eine Choreo (…)

(…) [Vor dem Spiel] Nochmals zur Erklärung der unschönen Szenen vor wenigen Minuten: Leider gehen wir stark davon aus, dass sich ein paar Unverbesserliche aus Berlin-Hohenschönhausen auf den Weg gemacht haben, um hier zu stören. Daraufhin sind ein paar Union-Fans auf den Platz gestürmt. Das wiederum veranlasste die DIF-Fans, ebenfalls auf den Platz zu stürmen. Die Einsatzkräfte hatten die Situation jedoch schnell unter Kontrolle (…)

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(Gruß aus Hohenschönhausen? – Screenshot: O.M.)

(…) [1. Minute] Anpfiff der ersten Hälfte – Los geht’s. Die Partie läuft endlich!

[3. Minute] Wahnsinn! Freundschaftsspiel, und hier ist eine Stimmung wie beim WM-Finale – nur besser! (…)

(…) [6. Minute] Was für ein wunderschöner Treffer von Chrissi!!! Tusche [Torsten Mattuschka] mit dem Eckball auf den langen Pfosten. Chrissi [Christopher Quiring] steht völlig frei und nimmt die Kugel aus vollem Lauf. Direkt in die untere linke Ecke. Keine Chance für den Keeper. Traumtor! (…)

(…) [20. Minute] Hier entwickelt sich ein richtig gutes Spiel. In jeder Aktion steckt viel Intensität. Beide Teams spielen mit offenem Visier und suchen ihr Glück in der Offensive (…)

(…) [46. Minute] Anpfiff der zweiten Hälfte. Das Spiel geht weiter. Erneut ist dieses unsägliche Banner in der anderen Ecke des Stadions zu sehen. Diesmal bleibt es vergleichsweise ruhig in unserem Block (…)

(…) [52. Minute] Das Spiel ist kurz unterbrochen. Warum wohl? Ein paar aus dem Union-Block wollen allem Anschein nach die Sache mit dem Banner “klären”. Da der Weg über das Feld vorhin nicht geklappt hat, suchen sich die Jungs andere Wege. Aber die Polizei scheint jedoch alles unter Kontrolle zu haben.

[57. Minute] Das Spiel läuft wieder (…)

(…) [64. Minute] Trotz der unschönen Szenen an dieser Stelle nochmal ein Kompliment. Die Stimmung ist für ein Testspiel wirklich fantastisch. Auch was die Heimfans für Stimmung machen, nötigt uns hier oben den höchsten Respekt ab (…)

(…) [69. Minute] Da ist der Ausgleich. Roberto sieht sich Erton Fejzullahu und Aleksander Prijovic gegenüber und kann nicht verhindern, dass sich beide gemeinsam gegen ihn durchsetzen. Fejzullahus’ Schussversuch kann Klinge noch parieren, aber Prijovic drückt die Kugel im Nachschuss über die Linie.

[73. Minute] Das Spiel ist mal wieder unterbrochen. Das ist echt scheiße. Langsam wird es langweilig. Die DIF-Anhänger zünden nach dem Ausgleich Pyro. Die Unioner lassen sich natürlich nicht bitten und machen mit. Wir glauben nicht, dass es hier jetzt noch weitergeht. Sehen kann man hier unter dem Hallendach nicht mehr viel. Dichter Nebel zieht hier durch die Arena. Soeben versuchten die DIF-Fans den Platz zu stürmen, kamen jedoch nicht weit. Das ist wirklich traurig. Wird wohl unser letztes Testspiel in Schweden gewesen sein. Beide Fanlager bekleckern sich hier nicht mit Ruhm. Jetzt ist es offiziell. Das Spiel wurde in der 73. Minute abgebrochen. Damit verabschieden wir uns aus Stockholm. Schade, dass es so enden musste [fc-union-berlin.de/ticker (*)].

[Dieser Artikel wurde am 25. Januar 2014 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]

(*) Der zitierte Liveticker zur Begegnung Djurgårdens IF vs. 1. FC Union Berlin steht seit 26. Januar 2014 am angegebenen Ort online nicht mehr zur Verfügung.