Archiv der Kategorie: BallScene

Pittiplatsch – Cry Freedom

Nachdem gewisse Akten zum DDR-Märchenwald sukzessive einsehbar wurden und wenigstens stückchenweise als ausgewertet galten, plätscherte in mehr oder weniger eingeweihten Kreisen lange Zeit die Mär, da könne nichts Neues mehr kommen. Gefehlt. Die historische Rechnung wurde scheinbar ohne den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) gemacht.

Wenn einem erst kürzlich aufgetauchten Zentralorgan (ZO) der Ultras Dynamo Glauben geschenkt werden darf, herrscht “in der weltlichen Vorhölle, dem Sendegebiet des MDR“ (Konkret Literatur Verlag anno 2006) augenscheinlich persistent eine Knechtschaft bisher nicht gekannten Ausmaßes. Zum Nachteil märchenlandiger Protagonisten. Und darüber hinaus. Weltweit.

“Dynamos Medienpartner MDR scheint mittlerweile ein starkes Interesse für die Logos unserer Fanclubs zu haben und hat einem dieser FCs über eine Anwaltskanzlei eine Unterlassungsaufforderung zur Verwendung des Pittiplatsch-Logos überstellt“ (ZO vom 25. September anno 2016).

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(Rudolf-Harbig-Stadion, 25. August anno 2016 – Foto: ultras-dynamo.de)

Pittiplatsch eine Geisel des öffentlich-rechtlichen Kapitals? “Pitti, der schwarze Zwerg, der Kobold, der verlacht und verhöhnt und bestraft wird, wie es den Oberen gefällt“ (PPQ anno 2016)? Der ewig junge Pittiplatsch in den Fängen des MDR (Volksmund: Mit Deiner Rente)? Pitti nicht Freigeist, sondern Sklave? Platsch-Quatsch?

Wo bleibt der Aufstand der Anständigen? Es muss ein Aufschrei durch das Drei-Länder-Sendegebiet des MDR fegen. Tosend im Hall. Weltweit. Und darüber hinaus. Eine Online-Petition ist das Mindeste. Nichts ist unmöglich. “Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren“ (Bertolt Brecht). Freiheit für Pittiplatsch!

Vorwärts und nicht vergessen: Pitti – Es kann nur einen geben.

Wohlan denn: “Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche“ (Ernesto Che Guevara). Freiheit für Pittiplatsch! Forza.

Vorwärts und nicht vergessen: “Besser aufrecht sterben, als auf den Knien leben!“ (Emiliano Zapata). Fight the system! Freedom for Pitti! Worldwide. Everywhere. Forevermore. Pittiplatsch must live!

Nota bene: “Pittis Geist wohnt bei Politplatschquatsch“ (PPQ anno 2016). Trotz alledem.

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(Screenshot Twitter: O.M.)

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… ein engagierter Pitti-Film gegen rechts. Auf Betreiben der Pitti-Entführer schon vor Jahren bei Youtube gesperrt.

Die Enteignung des Pittiplatsch (politplatschquatsch.com, 4. Oktober anno 2016)

… mit Dank & Gruß an PPQ.

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“Wieviel sind hinter Gittern, die die Freiheit wollen? Wieviel sind hinter Gittern, die wir draußen brauchen? … Und ihr hinter Gittern, gebt die Hoffnung nicht auf! …“ (Ton Steine Scherben, Der Kampf geht weiter).

RasenBallaBalla bei n-tv? Contenance!

Nein, werte Menschen bei n-tv. Nein, nein, nein. So geht das nicht. So nicht. Gar nicht!

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(Screenshot: O.M.)

Die Bayern im Stress? Ach, abgehakt, Schwamm drüber.

Aber das bei dieser Spieltagsvorschau genannte Konstrukt, manche sagen Verein, dieses Gebilde jedenfalls heißt RasenBallsport Leipzig. RASENBALLSPORT! Ist da irgendwo etwas von Red Bull zu lesen, zu sehen? Na, eben!

Danke für die Aufmerksamkeit. Und bessert euch!

Post Scriptum – Vorschlag zur Güte, mit einem gewissen Hang zur Ost-Verbundenheit. Geklaut beim Dynamo Wochenkalender von Frank Dehlis, respektive dehli-news.de

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(Screenshot: O.M.)

Über die Namensrechte könnt ihr euch bestimmt einigen. Irgendwie. Provision fällt nicht an. Falls die Betitelung nicht zu umständlich ist. Für euch. Dann bleibt eben bei Red Bull. Ist ja so unehrlich nun auch wieder nicht, für einen Nachrichtensender. Gutes Gelingen – Peace!

Nachschiebsel – Wer hat denn da bei euch fix durchgeklingelt? Na, wer war’s? Hallo?

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(Screenshot: O.M.)

“Zaubrer wissen ihre Zeit“ (William Shakespeare). Tja, Zaubrer …

So inferior kann man es auch versemmeln. Als Nachrichtensender. Und tschüss.

Hooligans Elblorenz: BGH verwirft Revision

Nach den letzten Urteilen des Dresdner Landgerichts gegen drei Männer der Führungsriege der Hooligans Elbflorenz war von der Verteidigung der Angeklagten angekündigt worden, die Urteilssprüche wiederum vor dem Bundesgerichtshof (BGH) anzufechten. Verteidiger Martin Wissmann bezeichnete das damalige Strafmaß “fernab von Gut und Böse“ und sprach von einem “politischen Urteil“. Das Landgericht in Dresden hatte am 13. November 2015 zwei Urteile ohne Bewährung über drei Jahre und zehn Monate sowie zwei Jahre und drei Monate und eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren verkündet.

Die Staatsanwaltschaft Dresden teilte nunmehr am 8. September dieses Jahres mit, dass die Revisionen der drei Angeklagten durch den BGH als unbegründet verworfen wurden. “Der Bundesgerichtshof hat ausgeführt, dass die Nachprüfung des Urteils keinen Rechtsfehler zum Nachteil der Angeklagten ergeben hat“, verlautbarte die Staatsanwaltschaft Dresden. Damit gelten die Urteile als rechtskräftig.

Das Dresdner Landgericht verurteilte am 29. April 2013 fünf Männer wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, teilweise auch Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung. Durch die Staatsanwaltschaft wurden sie beschuldigt, die Hooligans Elbflorenz gegründet und zahlreiche Gewalttaten in Zusammenhängen mit Fußballspielen von Dynamo Dresden angezettelt zu haben. Gerichtsauftakt war am 24. August 2011. Zwei der Angeklagten hatten die gegen sie vom Landgericht Dresden verhängten Haft- beziehungsweise Geldstrafen akzeptiert.

Der BGH verkündete nach dem Revisionsprozess im Verfahren am 22. Januar 2015 seinen als richtungsweisend einzuschätzenden Urteilsspruch (3 StR 233/14), dem zufolge Hooligan-Gruppen grundsätzlich als kriminelle Vereinigungen angesehen werden können.

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(Rudolf-Harbig-Stadion, 28. November 2015 – Foto: bultras.net)

Wie Phönix aus der Asche? Saisonrückblick 2015/16 von Blickfang Ultra.

Das mit der Asche stimmt ja nun nicht ganz, Phönix wohl eher. Nach dem in der vorausgegangenen Publikation vor einem Jahr für solcherart Rückblicke von Blickfang Ultra (BFU) schon ein wenig mehr als üblich schwanengesungen wurde, deutete sich 2016 frühjährlich im regulären BFU-Heft Numero 39 bereits an, dass es saisonrückblickend “eine positive Wendung geben“ könnte.

Und so lebt der totgeglaubte Schwan als Phönix – oder besser: als heller Stern – weiter am Firmament affiner Print-Erzeugnisse. In seiner Art zugegeben alle anderen nach wie vor überstrahlend.

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“(…) Es gibt doch keine schönere Motivation, wenn da draußen die Schar sehnsüchtig auf ein Machwerk wartet, dazu noch so völlig überraschend und konträr zur eigenen Sichtweise. Positiv denken heißt also die Devise und so haben wir uns auch von vielen Absagen nicht unterkriegen lassen, auch weil wir es immer noch als wichtiges Gesamtprojekt für die Ultraszene in Deutschland erachten (…)“ [Mirko Otto im Intro].

Wohlan denn. Auf 324 Heftseiten im mittlerweile üblichen A4-Format präsentieren sich 32 Ultragruppierungen, die Saison 2015/16 Revue passieren lassend. Aus durchaus subjektiver Sicht und auch über den eigenen Tellerrand hinausblickend. Angereichert mit vielen, teilweise grandiosen, Fotos und last but not least wie immer vortrefflich layoutet.

Inhaltlich sprechen die jeweiligen Gruppenbeiträge – wie bereits in den Vorjahren – ihre eigene qualitativ unterschiedliche Sprache. Hier und da scheint sich der Fokus ein wenig in Richtung eher erlebnisorientierter Begebenheiten verschoben zu haben, so der Eindruck. Was der Sache als solcher keinerlei Abbruch aufnötigt, spiegelt es doch nur die Realität wider.

Einige Rubriken aus der Vergangenheit – beispielsweise Zaunfahnen-Ranking und Auslandsseitenblick – fehlen in der aktuellen Publikation. Manche mögen dahingehend einiges vermissen, andere die alleinigen Gruppendarstellungen besser finden. Es ist wie es ist. Und gut so.

Was dagegen nicht fehlt, ist – schon aus Tradition? – der Schwanengesang. Auch wenn es diesjährig nur ein klitzekleiner ist, eher leise angestimmt.

“(…) Wie sich die Sache zukünftig gestaltet, sprich, ob es auch im kommenden Sommer eine Fortsetzung geben wird, ist im Moment noch offen. Sollten die diesmal teilnehmenden Gruppen vom Gesamtergebnis nicht enttäuscht sein, weiterhin Freude am Schreiben und Zusammenstellen ihrer Artikel haben oder gar ideologisch derartige Projekte unterstützen, dann geht es im Juni 2017 erneut rund! An uns soll es nicht scheitern (…)“ [Mirko Otto, Intro].

Wie war das doch gleich in der Mythologie? Phönix verbrennt und entsteht aus seiner Asche neu? “Nicht aus jeder Asche fliegt ein Phönix auf“ (Jean Paul). Oder trifft es – in altägyptischer Anlehnung – die Saga vom Wiedergeborenen besser?

Aktuell jedenfalls ist Blickfang Ultra Saisonrückblick 2015/16 für 9,90 Euro bei einem Händler des eigenen Vertrauens nach wie vor erhältlich.

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